Erkenne das Höchste, das in deinem tiefsten Inneren ruht

Ich bin nicht der Körper, ich bin nicht der Verstand. Ich bin lediglich der Besitzer meines Körpers und meines Verstandes. Beide sind vergänglich.
Sich dieser Tatsache bewusst zu werden, ist entscheidend für die Umwandlung unserer Erfahrung des täglichen Lebens. Unsere Wahrnehmung ist stets subjektiv und durch unsere bisherigen Erlebnisse geprägt. Das mag zwar für das Überleben notwendig sein, stimmt aber nicht mit der Natur unseres Geistes überein.
Der Unterschied zwischen dem, was wir wahrnehmen, und dem, was wirklich ist, ist die Quelle unseres Leidens. Deshalb ist eine korrekte Wahrnehmung der Wirklichkeit vonnöten. Die Wirklichkeit ist weder gut noch schlecht. Die Dinge sind, wie sie sind und nicht wie wir sie gerne hätten. Haben wir dies akzeptiert, bestimmt unsere Vorstellung unsere Wahrnehmung nicht mehr, und wir erlangen geistigen Frieden.

Wir besitzen zwar einen eigenen Körper und einen eigenen Verstand, jedoch ein eigenes Leben können wir nicht besitzen, da dieses nicht für sich allein existieren kann. Es hängt von anderen Leben ab. Denn hier sind wir wechselseitig verbunden. Das bedeutet, dass unser Glück oder Leid eng mit dem Glück beziehungsweise Leid aller anderen verknüpft ist. Wenn wir das Prinzip verstanden und verinnerlicht haben, stellt sich ein natürliches Gefühl von Zuneigung und Freundlichkeit gegenüber anderen Menschen ein. Es wird uns klar, weshalb die Entwicklung von Liebe und Mitgefühl gegenüber anderen Menschen gleichzeitig uns zugutekommt. Diese Erfahrung ist uns allen zugänglich, zu welcher religiösen oder philosophischen Tradition auch immer wir gehören.

Von Natur aus ist der Mensch rein und besitzt die Fähigkeit zur menschlichen Zuwendung. Richten wir unser Leben danach aus, werden wir in der Lage sein gegenüber allen Menschen, sogar denen, die uns zu schaden wünschen, Zuneigung, Mitgefühl und Liebe zu entwickeln.

Objekte der Erscheinungswelt sind der Trieb unseres Verstandes. Diese befinden sich außerhalb unseres Selbst und sind vergänglich. Das Anhaften an solchen könnte daher negative Emotionen in unserem Geist hervorbringen. Zu glauben, etwas Äußeres könne uns dauerhaft glücklich machen, ist irreführend.

Im heutigen sehr aktiven Leben erscheint es unmöglich an unserem Geist zu arbeiten und weiterhin unseren alltäglichen Pflichten nachzugehen. Es braucht Kraft und Entschlossenheit. Um diese zu wecken und zu stärken, sollten wir den Blick nach innen wenden. Wenn wir den tiefen Wunsch nach Wandlung empfinden, werden wir die nötige Zeit finden.

Dass Mitgefühl, Toleranz, Zuneigung und Liebe gegenüber jedem ein Weg zum höheren Selbst ist, ist gewiss aber wie man diese Qualitäten zu verinnerlichen übt, bleibt einem überlassen. Jeder Mensch entscheidet für sich, welche Praxis ihm am meisten liegt und seinen Bedürfnissen entspricht. Dabei muss man sich jedoch eines bewusst sein: Wir können unsere Emotionen nur dann zu solchen Qualitäten transzendieren, wenn wir sie nicht verdrängen und sie in ihrer Totalität erfahren haben.

Die mālā ist hierfür ein verlässliches Mittel, mit dem wir achtsamer werden und wieder zentriert sind.

Einflussreiche Quellen:
Jiddu Krishnamurti, A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada,
Tenzin Gyatso.

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